Anleitung zum Falten eines Kaleidozyklus
Der Kaleidozyklus ist eine motivierende und verblüffende mathematische Knobelei, die das räumliche Denken in einem komplexen und doch einfach zu realisierenden Falt- und Steckarrangement herausfordert. Der umstülpbare modular aufgebaute Körper bietet reichhaltige geometrische Lernanlässe.
Der mathematische Gehalt des Faltens im Mathematikunterricht besteht neben der Entwicklung fachspezifischer mathematischer Kompetenzen (z.B. des räumlichen Vorstellungsvermögens, Problemlösefähigkeit) in der Anwendung von Fachsprache und Fachbegriffen (vgl. → ungelöste Probleme, → Skizzen und Tabellen, → Übungsformat Pinnwand, →Würfelaufgaben, →Schneeflocken).
In der 4. Klasse bemerkten die Kinder H. und S. bei einer Internetrecherche, dass eine übersichtliche Darstellung des Faltprozesses nicht zu finden war und entwarfen kurzerhand selbst eine methodische Reihe des Faltvorgangs. Diese stellten sie den Schülerinnen und Schülern ihrer Klasse sowie ihrer Schule zur Verfügung, woraufhin ein regelrechtes Kaleidozyklen-Fieber zu einer Vielzahl an großen, kleinen und Miniaturkaleidozyklen führte.
„Ist das Werken oder darf man das in Mathe machen?“
In Lehrerzimmern wird nicht selten diskutiert, ob das Falten im Mathematikunterricht eine fachliche Berechtigung hat oder im Werkenunterricht besser platziert ist.
Rund um das Falten findet Mathematik statt und fachliche Anknüpfungspunkte werden deutlich, z.B.
- Lagebeziehungen
- Orientierung im Raum
- lineare und ebene Figuren
- zusammengesetzte Figuren, Muster und Ornamente
- Spiegelung
- achsensymmetrische Darstellungen
- Körper
- Problemlösen, Probieren und systematisches Probieren
- Verwendung von Fachbegriffen
Am Beispiel des sächsischen Lehrplans für das Fach Mathematik an Grundschulen zeigen sich vielfältige fachliche Bezüge, die sich mit Faltaktivitäten im Mathematikunterricht realisieren lassen:
Bezuege-zum-Falten-im-Lehrplan-Mathematik-Grundschulen-SachsenLetzte Aktualisierung: 8. Mai 2023