Wertevermittlung in der Weihnachtszeit
Mit dem nahenden Weihnachtsfest bieten sich im Schulalltag zahlreiche Gelegenheiten, um mit Schülerinnen und Schülern über das Teilen, Gerechtigkeit, Gemeinschaft und Dankbarkeit zu philosophieren. Diese universellen Werte sind für das Miteinander in der Gesellschaft bedeutsam und bieten eine hervorragende Grundlage, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen.
siehe auch
Teilen – Zeit und Aufmerksamkeit schenken
In der Weihnachtszeit lässt sich der Wert des Teilens besonders gut thematisieren. Hierbei geht es nicht nur um das Schenken von Materiellem, sondern vielmehr auch um das Teilen von Zeit oder Aufmerksamkeit. So können Kinder den Menschen in ihrem Umfeld Geschenke machen (z.B. selbst verfasste und gestaltete Grußkarten für Eltern, Großeltern, Geschwister usw.) oder eine Spendenaktion organisieren (z.B. eine Spielzeugspende für benachteiligte Kinder). Ebenso bietet es sich an, mit den Lernenden darüber sprechen, dass das Teilen über das Schenken von Gegenständen hinausgeht. Im Dialog mit den Kindern entwickeln sich konkrete Ideen oder Projekte zur Umsetzung wie ein musikalisches Programm für das Obdachlosenheim der Stadt oder eine gemeinsame Spiel- oder Vorlesezeit im Seniorenheim des Stadtviertels, die den Wert greifbar machen (vgl. → Gestaltungstag).
Gerechtigkeit im Klassenzimmer
Das Thema Gerechtigkeit bietet Anlass für tiefgründige Gespräche über Fairness und Gleichheit. Wenn wir mit den Kindern Situationen diskutieren, in denen Gerechtigkeit eine Rolle spielt, fördern wir einen respektvollen Umgang miteinander. Dabei unterstützen wir die Kinder auch dabei, ein Bewusstsein für die Verantwortung bezüglich ihres eigenen Handelns zu entwickeln. So erfordert es beispielsweise Mut, für Fairness einzutreten, wenn ein Kind der Klasse ungerecht behandelt wird.
Gemeinschaft stärken
Nicht zuletzt ist es wichtig, sich in der Weihnachtszeit auf den Wert der Gemeinschaft zu besinnen. Gemeinsame Projekte, Aktivitäten und Ziele können das Gefühl der Zugehörigkeit und des Zusammenhalts fördern. Schließlich ist damit auch eine Bildung für nachhaltige Entwicklung verbunden, wenn – gerade in der Weihnachtszeit – ein sensibles Gespür dafür entsteht, wie sich das eigene Handeln auf sich selbst, andere oder die Umgebung auswirken kann. Dabei entsteht auch ein Bewusstsein dafür, wie selbst kleine (gemeinsame) Schritte zu großen Veränderungen führen können (vgl. → Schulgarten).
Dankbarkeit als Unterrichtsthema
Im Dezember als letztem Monat im Jahr und der damit verbundenen besinnlichen Weihnachtszeit bietet es sich an, sowohl zurückzublicken als auch nach vorn zu schauen. Beim Verfassen von Texten, in denen die Kinder reflektieren, wofür sie dankbar sind oder ihre eigenen Wünsche ausdrücken, können sie lernen, achtsam mit Gefühlen umzugehen und diese artikulieren.
Werte sind nachhaltig
Die Weihnachtszeit eignet sich hervorragend, um Schülerinnen und Schüler an die Bedeutung von Werten, die das gesamte Jahr über wichtig sind, zu erinnern. Indem wir mit den Lernenden Werte bewusst reflektieren und diese vorleben, unterstützen wir die Entwicklung von verantwortungsbewussten und empathischen Persönlichkeiten, die sich für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft einsetzen können.
Winterzeit auf Schulimpulse
Literatur zum Thema
Köhler, Judith; Grajek, Andreas: Zuhören ist mehr als leise sein. Eine wertschätzende Gesprächskultur aufbauen. In: Grundschulmagazin Nr. 1 2021. Friedrich Verlag.
Köhler, Judith; Grajek, Andreas: „Bei uns ist das genauso – nur anders …“. Gemeinsam(e) Werte entwickeln und leben. In: Grundschulmagazin Nr. 3 2021. Friedrich Verlag.
Judith Köhler & Andreas Grajek
Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2023