Komplexe Leistung: Wintergedichte
Im Unterricht der Grundschule können Texterschließung, Textproduktion und das Präsentieren von Texten schrittweise mit Gedichtformen wie Akrostichon, Haiku, Elfchen, Stufengedicht oder Rondell angebahnt werden (vgl. auch → Mit Präpositionen reimen).
Die nachfolgende komplexe Leistung rund um Wintergedichte zeigt, wie sich praktische, mündliche und schriftliche Anteile am Thema „Wintergedichte“ in einer 3. oder 4. Klasse realisieren und bewerten lassen (vgl. → Wetter, Thermometer und Wetterprotokoll).
Komplexe Leistungen auf schulimpulse.de
Wintergedichte
Download: Wintergedichte-Büchlein

Ziele
- Kennen von Merkmalen der Textform Gedicht und der Vielfalt von Gedichtformen
- Gestalten von Gedichten
- Vortragen eines Gedichts
- Nutzen sprachlicher Ausdrucksmitteln (Stimme, Körpersprache) beim Gedichtvortrag
Aufgaben zur Texterschließung und Präsentation von Texten

- Erkläre mit eigenen Worten, was ein Gedicht ist.
- Aufbau eines Gedichts. Ordne die Begriffe zu: Autor – Überschrift – Reim – Strophe – Zeilen

- Wähle eines der ausliegenden Gedichte aus und bearbeite die Aufgaben. (z.B. „Die drei Spatzen“ von Christian Morgenstern, „Der Schneemann auf der Straße“ von Robert Reinick)
- Notiere den Titel des Gedichts.
- Notiere den Namen des Autors.
- Wie viele Strophen hat das Gedicht?
- Wie viele Zeilen hat das Gedicht?
- Inhalt: Wovon handelt das Gedicht? Schreibe 3 – 5 Sätze.
- Schreibe 3 Reimpaare ab.
- Schreibe dein Lieblingswort aus dem Gedicht auf. Erkläre, was es bedeutet. Antworte im Satz.
- Was gefällt dir an diesem Gedicht? Antworte im Satz.
- Wie viele Sterne gibst du dem Gedicht? Begründe.
- Was würdest du den Autor gerne fragen?
- Schreibe das Gedicht sauber und richtig ab. Gestalte passend.
- Lerne das Gedicht auswendig. Trage es ausdrucksstark vor.
Aufgabe zur Textproduktion
- Schreibe dein eigenes Wintergedicht. Gestalte passend.
Vorschlag für die Bewertung der komplexen Leistung

Aufgaben | ✓ | Punkte |
---|---|---|
Ich habe mir ein Gedicht ausgesucht. | ||
Inhalt | ||
Ich habe Titel und Autor aufgeschrieben. | _ /2 | |
Ich habe eine Inhaltsangabe geschrieben. | _/3 | |
Ich habe 3 Reimpaare aufgeschrieben. | _/3 | |
Ich habe mein Lieblingswort erklärt. | _/2 | |
Ich habe erklärt, was mir am Gedicht gefällt. | _/1 | |
Ich habe eine Frage an den Autor geschrieben. | _/1 | |
Ich habe eine Strophe sauber abgeschrieben. | _/2 | |
Ich habe ein eigenes Gedicht geschrieben. | _/2 | |
Gestaltung | ||
Ich habe das Heft passend gestaltet. | _/1 | |
Ich habe leserlich geschrieben. | _/1 | |
Mein Heft sieht ordentlich aus. | _/1 | |
Arbeitsweise | ||
Ich habe selbstständig gearbeitet. | _/2 | |
Ich habe wichtige Wörter richtig geschrieben. | _/2 | |
Präsentation | ||
Ich habe das Gedicht auswendig gelernt. Ich kann es sicher und ausdrucksvoll vortragen. | _/5 |

Hinweis
Die Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks sind nicht auf diese Gedichtformen mit festem Bauplan beschränkt: Fisches Nachtgesang von Christian Morgenstern oder die Lyrik von Ernst Jandl uva. zeigen das kreative Potenzial von Ausdrucksmöglichkeiten unserer Sprache, welches Kinder zu ebensolchen Ausdrucksformen motiviert. Sie eignen sich außerdem als Anregung für den fachübergreifenden Unterricht.
Die Beschäftigung mit Lyrik regt Schülerinnen und Schüler zu tiefgründigen Sprachbetrachtungen an. Das Verfassen von Gedichten und das „Verstehen“ von Gedichten stehen dabei in enger Wechselwirkung.
Neben dem Kennenlernen von kreativen Ausdrucksmöglichkeiten haben Betrachtungen an typischen Merkmalen von Gedichten wie Vers, Strophe und Reim gleichermaßen einen Stellenwert im Unterricht der Grundschule.
Judith Köhler und Andreas Grajek
Letzte Aktualisierung: 10. Januar 2023